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Al Saqi Books fällt der Finanzkrise zum Opfer

Al Saqi Books, Europas größter Fachbuchhändler für den Nahen Osten, wird nach 44 Jahren in London seine Türen schließen. Das Geschäft wird einen Ausverkauf veranstalten, bevor es am 31. Dezember seine Pforten schliesst, sagte Salwa Gaspard, Eigentümerin und Direktorin der Buchhandlung. Sie führte die Entscheidung zur Schließung auf «schwierige wirtschaftliche Herausforderungen» zurück. Das berichtet Saudi Gazette. Die Verlagshäuser Saqi Books und Dar al Saqi werden jedoch weiter betrieben. Das Erbe von Al Saqi Books lebe in den unabhängigen Verlagen Saqi Books und Dar al Saqi weiter, die 1983 bzw. 1991 als Erweiterung der Aktivitäten der Buchhandlung gegründet wurden.


«Die verschiedenen Schließungen und der damit verbundene Zusammenbruch der Lieferketten haben sich auf viele unabhängige Unternehmen wie das unsere negativ ausgewirkt. Aber als spezialisierte Buchhandlung für die arabische Welt, die ihr Sortiment aus dem Nahen Osten und Nordafrika bezieht, hatten wir auch mit einem starken Anstieg der Preise für arabischsprachige Bücher, der Versandgebühren und der Wechselkurse zu kämpfen», erklärte Salwa Gaspard in einer Erklärung.


Al Saqi Books wurde 1978 von André und Salwa Gaspard zusammen mit ihrer lebenslangen Freundin, der verstorbenen Mai Ghoussoub, gegründet. Sie waren aus dem vom Krieg zerrütteten Beirut nach London gekommen und eröffneten die Buchhandlung in Bayswater, um einen damals unerschlossenen Markt für englische und arabische Bücher über die arabische Welt zu bedienen.


In den folgenden vier Jahrzehnten entwickelte sich die Buchhandlung zu einer führenden Anlaufstelle nicht nur für arabische Auswanderer im Vereinigten Königreich und in Europa, sondern auch für arabische Besucher, die sich mit Büchern versorgen wollten, die in ihren eigenen Ländern verboten waren.


Die Buchhandlung war im Laufe der Jahre mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert: Zensurmaßnahmen, eingeschlagene Schaufensterscheiben nach der Salman-Rushdie-Affäre und während des Irak-Kriegs 2003 sowie die Erschöpfung der Bestände aufgrund eines Bombenanschlags auf ein Lagerhaus und einer Seeblockade während des Libanon-Kriegs 2006. Im Juli 2021 wurde der Keller des Ladens überflutet, wobei Hunderte von Büchern zerstört wurden. Eine Crowdfunding-Kampagne brachte innerhalb von 48 Stunden über 15'000 Pfund ein und wurde von Persönlichkeiten wie Mary Beard unterstützt.

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