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Strafprozess gegen Umweltinstitut München und kritischen Autor
Meinungsfreiheit 2020: Die Staatsanwaltschaft Bozen hat Anklage gegen oekom-Autor Alexander Schiebel (»Das Wunder von Mals. Wie ein Dorf der Agrarindustrie die Stirn bietet«) sowie den Agrarreferenten des Umweltinstituts München, Karl Bär, erhoben. Weil sie den massiven Pestizideinsatz in Südtirol öffentlich kritisiert hatten, erstattete Arnold Schuler, der Südtiroler Landesrat für Landwirtschaft (das Pendant zum deutschen Landes-Agrarminister) Strafanzeige wegen übler Nachrede zum Schaden der Südtiroler Landwirtschaft. Auch dem Verleger des oekom verlags, Jacob Radloff, und aktiven und ehemaligen Vorständen des Umweltinstituts München droht der Prozess.
Aus diesem Anlass laden die Betroffenen zur gemeinsamen Pressekonferenz des oekom verlags und des Umweltinstituts München ein.
Dienstag, 08. September, ab 10.00 Uhr Online via Zoom und vor Ort in Bozen Hotel Laurin, Laurin-Straße, 4, 39100 Bozen, Südtirol, Italien
Teilnehmer:
Karl Bär, Referent für Agrar- und Handelspolitik im Umweltinstitut München Alexander Schiebel, Buchautor und Filmemacher „Das Wunder von Mals“ Jacob Radloff, Geschäftsführer des oekom verlags Nicola Canestrini, vertretender Rechtsanwalt Ulrich Veith, Bürgermeister von Mals
Johannes Fragner-Unterpertinger, Sprecher der Bürgerinitiative „Der Malser Weg“
"Wir werden auf der Pressekonferenz erläutern, warum die Klagen haltlos und ein Angriff auf die Meinungsfreiheit sind. Wir werden aufzeigen, weshalb die Kritik am hohen Pestizideinsatz in Südtirol gerechtfertigt ist und in welchem europäischen Kontext die Klage gegen einen Buchautor und einen Umweltaktivisten zu betrachten ist. Auf der Pressekonferenz sprechen neben den Angeklagten und ihrem Anwalt auch zwei engagierte Südtiroler, die ebenfalls im Zusammenhang mit dem Pestizideinsatz in Südtirol vor Gericht standen", teilt der Verlag mit.
Alexander Schiebel wurde 1966 in Salzburg, Österreich geboren. Gleich nach dem Abitur hat er seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen zum Beruf gemacht und in Wien das Filmhandwerk erlernt. 2013 zog er für fünf Jahre nach Südtirol und arbeitete in dieser Zeit an Buch und Film zum »Wunder von Mals«. Für das Buch über den Widerstand der Gemeinde Mals gegen den Pestizideinsatz in den Südtiroler Apfelplantagen wurde er 2018 mit dem Salus-Medienpreis ausgezeichnet. Nach kurzem Aufenthalt in Leipzig befindet sich Schiebel seit 2019 auf weltweiter Recherchetour zu neuen Buch- und Filmprojekten.